Dialogischer
Mathematikunterricht

Der Dialog unter Ungleichen

Wie in jeder Einzel- oder Stillarbeitsphase kann sich der Lehrer individuell um einzelne Schüler kümmern. Die Schülernotizen erleichtern dabei den Dialog zwischen Lehrer und Schüler.

Während der Phase der individuellen Auseinandersetzung obliegt dem Lehrer die Aufgabe der aktiven Präsenz, die allerdings das auch aus dem traditionellen Unterricht her bekannte Problem aufwirft, in eingeschränkter Zeit jedem einzelnen Schüler gerecht zu werden. Der Lernende soll zwar selbständig an das Problem herangehen, braucht aber auch die fachliche Unterstützung und Beratung der Lehrperson. Der Lehrer sollte in mündlicher oder schriftlicher Form auf Schülerfragen eingehen, ohne dabei zu viel zu verraten. Ihr steht es auch frei, Lösungswege oder -strategien zu skizzieren oder Hilfsmittel in Form von Graphiken oder Modellen anzubieten, nur sollte den Schülern erst die Möglichkeit gegeben werden, sich ausgiebig mit dem Problem zu beschäftigen. Fehler und Irrwege sollten während der Phase der individuellen Auseinandersetzung nicht sofort korrigiert werden, da die Schüler diese ja, wenn möglich, selbst entdecken sollen, um sie so in Zukunft zu vermeiden. Wichtig ist vor allem eine ständige Ermutigung der Schüler.

Die Bewertung der Aufschriebe erfolgt mit Hilfe der Häkchen, die diese Art der Bewertung deutlich von einer Produktbewertung, die üblicherweise durch normale Noten erfolgt, trennen. Die Häkchen sagen den Schülerinnen und Schülern also

"Achtung: Hier wirst du nicht nach den Kriterien, die in der Mathe-Arbeit angelegt werden, beurteilt – es geht hier vielmehr um deine persönliche Bereitschaft, dich kreativ mit der Fragestellung auseinanderzusetzen."

 Zum Dialog unter Ungleichen gibt es auch ein kommentiertes Beispiel [pdf 300 kB].